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Tour Familienpicknick - 14. Mai 2006 - Muttertag
Tourguide/Organisation: Catrin
Diese Tour ist sicher nicht zu den fahrtechnischen Highlights der Saison zu rechnen. Auf dem Tourenplan ist sie gelandet, weil
wir den Vorwürfen einiger Mitstreiter des Bikerfruehstueck entgegenwirken wollten, dass wir zuwenig an Familien denken,
dass es keine Gelegenheit mehr gaebe, dass die ganze Familie mitkommt und dass die Touren immer zu lang waeren.
Ich hatte mich bereit erklaert, diese Tour zu organisieren, da ich das Ziel - den Grillplatz in Oldau - kannte und
annahm, dass 80 km Fahrt nicht zuviel sein wuerden.
Schon in der Organisationsphase war aber absehbar, dass genau die Zielgruppe nicht an der Tour teilnehmen wuerde. So wie sie bisher auch alle
anderen Touren, die Familienvaetergerecht waren, voellig ignoriert haben. Fazit fuer mich ist, dass ich persoenlich in
der naechsten Saison keine explizite Familientour plane, organisiere und fahre.
Nichts desto trotz war der Tag selbst ein sehr schöner, das Wetter war uns hold, das Essen lecker, die Stimmung super.
Aber im Einzelnen:
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Im Vorfeld war bei dieser Tour einiges nicht optimal gelaufen. Geplant war sie für den 9. Mai. Ich musste familientechnisch
diesen Termin leider verschieben. Die Infos dazu sind rausgegangen, standen im Internet und ich habe sie auch per Mail verteilt:
Tour: Familienpicknick am 14. Mai Organisation: Catrin
Auf diesem Wege laden wir euch und eure Familien herzlich zu einem gemeinsamen Grillen am Sonntag, 14. Mai 2006 ein.
Es soll stattfinden auf dem Grillplatz in Oldau. Oldau liegt im Landkreis Celle und gehört zur Gemeinde Hambühren.
Das Gelände bietet einen überdachten Grill und viel Platz rund herum. Wer möchte, kann sich Campingstühle oder eine
Decke mitbringen. Organisatorisch wird es das Beste sein, wenn jeder das mitbringt, was er verzehren will (Fleisch und
Getränke). Salate sind auch willkommen. Und das Geschirr bitte nicht vergessen.
Wir treffen uns bei Ulma 9:45 Uhr und starten von da aus mit den Motorraedern. Petra und vielleicht einige Familien
werden mit dem Auto fahren. Wer moechte, kann bei Petra die diversen Kleinigkeiten (Essen, Trinken, Decken, Spiele etc.)
abgeben, sie nimmt sie dann zum Grillplatz mit. Zusaetzlich nimmt Petra Grillkohle mit (die bekommt sie von mir) und
einen zusaetzlichen Grill, falls zuviel Betrieb auf dem Grill ist, der dort vorhanden ist.
--> Anfahrtsplan Grillplatz Oldau
Das Gelaende bietet die Moeglichkeit fuer die Kinder zu klettern und zu spielen, die Grossen koennen sich bei Volleyball
oder Badminton die Zeit zwischen den Grillportionen vertreiben. Fuer Technikinteressierte gibt es auch in naechster Naehe
die Oldauer Schleuse und ein Wasserwerk zu besichtigen.
Zeitplan (pi mal Daumen):
- 10:00 Uhr Abfahrt Ulma
- 12:00 Uhr Ankunft Grillplatz
- bis ca 15:00 Uhr Vergnuegen, Grillen, Spielen
- 15:00 Uhr Rueckfahrt (auch individuell moeglich)
- spaetestens 17:00 Uhr Ankunft WOB
Ich bitte um kurze Mitteilung, wer sich mit wie viel Personen an diesem Treffen beteiligen möchte, damit wir unsere
Planungen rechtzeitig abschließen können. Schaut doch auch mal unter www.oldau.de oder www.hambuehren.de.
Obwohl ich bis Donnerstag vor dem Termin nur eine schriftliche Rueckmeldung erhalten hatte, hoffte ich doch, dass der
Muttertag doch Anreiz ist, mit der ganzen Familie einen Ausflug zu unternehmen und Hobby und Familie diesmal unter einen
Hut zu bringen.
Samstag bin ich die Tour noch einmal abgefahren, um zu schauen, in welchem Zustand die ausgesuchten Strassen sind.
Nur direkt zum Grillplatz bin ich nicht gefahren (vielleicht haette ich es doch vorher tun sollen...)
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8:00 Uhr |
Ich will ins Bad- das ist belegt. ???? Was ist denn jetzt los ???? Ist Thomas aus dem Bett gefallen ?
Als ich etwas später aus dem Bad komme, ist der Frühstückstisch schon gedeckt. ???? Hä, bin ich im falschen Film ????
Irgendwann fällt bei mir der Groschen - es ist Muttertag !
Die Sonne ist nicht nicht so recht davon überzeugt, dass sie heute auch scheinen soll. Hauptsache es regnet
nicht so wie gestern abend, eine solche Dusche muss ich heute nicht haben. |
9:30 Uhr |
Petras Auto kommt um die Ecke. Schnell verladen wir den Grill, die Kohlen, die Flaschen. Ich hoffe im Stillen, dass wir nichts
vergessen haben. Ich freu mich auf das Picknick, schaue aber immer noch argwöhnisch in den Himmel. Es ist bedeckt. Naja,
mal schauen.
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9:45 Uhr |
Ulma. Ich fall fast vom Moped, als ich um die Ecke biege - ich bin nicht die Erste. Boah.
Petra steht mit Thomas und Chris neben dem Auto, Andreas und Corinna neben ihrem Motorrad, Sabine ist auch mit der Maschine gekommen.
Ich freue mich. Ganz pünktlich biegt Frank mit seiner Maschine auf den Parplatz ein. Kurz darauf sind auch Heike und Carsten da,
sie fahren heute aber mit dem Auto - Heike traut dem Wetter nicht.
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10:00 Uhr |
Pünktlich 10:00 Uhr scheint die Sonne.
Mehr Leute kommen nicht. 4 Motorräder. Sehr übersichtlich.
Die Stimmung steigt und wir beschließen, die Zeit zu nutzen. Auf nach Oldau !
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Ich habe mir eine Strecke etwas abseits der Hauptstraßen ausgesucht.
Von Ulma aus fahren wir erst einmal durch die Stadt - Berliner Brücke, an der Ampel links auf die B188 Richtung Weyhausen/Gifhorn.
Von da biegen wir schnell ab in Richtung Brackstedt. Die ersten Kurven fahren sich noch nicht so gut, aber wahrscheinlich eher
wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung als wegen der "frühen" Stunde. An der Brackstedter Mühle vorbei ( da scheint es voll zu sein, wenn man
die Parplatzbelegung sieht - Muttertagsbrunch ?), weiter nach Jembke. Dort viele junge Leute unterwegs mit Blumen, frischen Brötchen ... -
Sonntag Morgen in Deutschland - Muttertag. Das Bild wird sich in fast allen Ortschaften unterwegs wiederholen.
In Jembke biegen wir links nach Bokensdorf ab und geniessen die frühsommerliche Landschaft. Grußendorf, Stüde. Die lange Gerade
verleitet Frank zu einem kleinen schnellen Ausflug - Frank, geht das auch in Kurven ?!?). Parallel zur Straße der Mittellandkanal.
Eine sehr lange Schubeinheit - ich zähle 5 Abteilungen. Es sieht schon lustig aus, als würde das Schiff auf dem Damm fahren.
Nur weil der Kanal höher als die Strasse verläuft.
Weißes Moor, ich biege links ab in die Kanalstraße. Ich hoffe im Stillen, dass die anderen vorsichtig genug sind, die Strasse
verläuft mitten durch ein Moor und ist dadurch sehr uneben. Aber meine Sorgen sind grundlos, jeder fährt verhalten. Die Strecke führt uns in
Richtung Platendorf, wir biegen aber nach rechts ab und kurz danach wieder nach Links - wir wollen nach Wahrenholz. Das ist der kürzeste Weg,
schmal, seit kurzem wieder gut befahrbar dank neuem Asphalt.
In Wahrenholz biegen wir erst auf die Hauptstrasse nach rechts ab, fahren aber gleich darauf nach Links und folgen der Ausschilderung
Richtung Groß Oesingen Im Ort ist die Strasse noch super, direkt am Ortsausgangsschild wechselt der Belag abrupt und
wird zur Schuettelpiste a la Betonplatte. Bis Weißenberge Dann geht es wieder.
An der Siedlung Teichgut verlockt die Teichgutschänke zum Stopp. Ich bin schon am Überlegen anzuhalten und einen frischen
Fisch zum Grillen mitzunehmen. Aber ich lasse es dann doch und fahre vorbei. Weiter nach Groß Oesingen. Dort überqueren wir die B4
und biegen in Richtung Steinhorst ab. Die Straße schwingt ganz leicht durch den Wald, an leuchtend gelben Rapsfeldern
vorbei und ganz plötzlich kommt eine scharfe Rechtskurve. Hinter der Kurve ist eine kleine Einfahrt.
Ich halte an und wir machen kurz Rast.
Die Raucher sind dankbar. Sabine ruft nach Kaffee. Direkt an der Kurve befindet sich ein Erdölwerk - das letzte noch im Betreib befindliche
in der Gegend. An der Strasse stehen die vor sich hin nickenden Förderköpfe.
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11:10 Uhr |
Wir steigen wieder auf die Motorräder und machen uns auf, die letzten 40 km zu überwinden. Steinhorst - Eldingen - Luttern - Beddenbostel.
Der Himmel ist inzwischen nur noch ganz leicht mit
weißen Federwolken bedeckt und leuchtet blau. Die Sonne begleitet uns die ganze Zeit durch die Felder, die Strassen sind trocken
und ich summe unterm Helm lustige Lieder.
Die Strasse ist sehr gut, es ist noch nicht sehr viel Verkehr. Im Wald ist es merklich kühler. In Eldingen läuten die Kirchenglocken
der sehr alten Holzkirche laut und vernehmlich. In Beddenbostel ist Schützenfest, aber noch ist es zu früh, die Party am Abend vorher ging wohl
sehr lange. Der Ort ist wie leergefegt. Die letzten 6 km bis Celle führen fast ausschließlich durch Wald. Viele Parkplätze für Wanderer
sind eingerichtet, ich fahre nicht ganz so zügig, man weiß ja nie.
Den Weg durch Celle finde ich erstaunlicherweise sehr gut und sehr schnell. Die Ampeln sind gnädig mit uns. Ich folge der Ausschilderung Richtung
Winsen (Aller) und biege dann in Klein Hehlen nach Links ab. Die Umgehungsstraße führt uns zur B214. Die Abfahrt ist gut ausgeschildert,
wir biegen nach Links auf die B214 in Richtung Hannover/Wietze ab. Der Verkehr nimmt deutlich zu. Nach 6 km. Hambühren, Ovelgönne. Dort biege ich nach
Rechts ab, ausgeschildert ist die Gedenkstätte Bergen/Belsen. So weit fahren wir aber nicht, wir wollen nur bis Oldau. Der Ort ist nur noch 4 km
entfernt. Zum Grillplatz geht es nach Rechts.
Als wir ankommen, sind die Autofahrer schon da. Und erwarten uns.
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Bevor wir überhaupt anfangen können, spielen wir erst einmal Putzkommando. Die letzten Nutzer haben ganz schön gewütet.
Überall liegt Glas und Müll herum. Der Grill wurde als Feuerstelle missbraucht. Es war sehr schmutzig. Ich bin etwas enttäuscht.
Dank der Unterstützung eines Einheimischen, der Kehrblech, Harke und Drahtbürste zur Hand hatte, haben wir es aber
innerhalb kurzer Zeit geschafft, einigermaßen Ordnung zu schaffen und dann zum wirklich gemütlichen Teil überzugehen.
Bald knistert die Holzkohle, die Steaks und Würstchen verbreiten ihren würzigen Duft und wir decken schnell noch die Tische. Wir lassen
es uns schmecken, Kartoffelsalat, Brötchen, Saft und Bier (alkoholfrei) machen ebenso die Runde wie die Grillsoßen, Oliven und
gefüllte Paprika, die Antje und Peter mitbringen. Die beiden haben den Weg mit dem Auto noch gefunden und werden überschwenglich begrüßt.
Irgendwann passt nix mehr rein in die Mägen, der Himmel zieht sich auch langsam zu. Einen übermäßigen Bewegungsdrang haben wir
heute alle nicht, so bleiben Frisbee-Scheibe, Ball und Badmintonschläger fast ungenutzt. Dafür lachen wir viel, machen Witze. Oskar - der
Hund von Carsten macht Faxen und wird von uns verwöhnt.
Gegen 14:00 fangen wir an, wieder aufzuräumen und einzupacken, halb drei sitzen wir wieder auf den Maschinen. Vor der Abfahrt
beschließen wir noch, den Tag mit einem gemeinsamen Kaffee zu beenden. Brenneckenbrück wird letzter Treffpunkt.
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Wir einigen uns darauf, den kürzesten Weg zu nehmen.
Umgehungsstrasse Celle, B214 durch Celle. Richtung Braunschweig. Altencelle - Eicklingen - Bröckel. Am Kreuzkrug links ab auf die B188.
Auf der Umgehung an Ahnsen und Meinersen vorbei bis Brenneckenbrück. Überall stehen links und rechts von der Strasse Tische mit Spargel. Spargel. Spargel.
Das Navigationssystem von VW versteht unter kürzer etwas anderes als meine Karte. Deshalb sind die Motorradfahrer etliche Minuten vor den Autos
da. Und das mit völlig vorschriftsmäßigem Fahren - etwas anderes bleibt einem gar nicht übrig angesichts der vielen Blitzanlagen, die
in Celle, auf der B214 und auf der B188 stehen. Die 50 und 70 als vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit sind zwar lästig, bei den meisten
Sonntagsautofahrern aber durchaus angebracht. Wir sind spritsparend durch die immer noch wirklich schöne Landschaft gerollt, ohne Streß
und Eile. Die Autos kamen etwas später auf den Parkplatz gerollt - Petra schimpft wie ein Rohrspatz über die sehr schnelle Fahrerei. Und ob der
gefahrerenen Route fällt mir wieder nur ein: "Sie wollen Ihre ganz persönliche Ralley Paris-Dakar ? Dann kaufen Sie unser Navigationssystem !
Ihr Volkswagen-Partner". Sei's drum, es sind alle angekommen.
In Brenneckenbrück war der Kaffeegarten völlig leer. Schnell ein paar Tische zusammengestellt, die Kellnerin kam sofort, war
sehr freundlich und nahm unsere Bestellungen auf. Einige hatten schon wieder Hunger - die Torte zum Kaffee musste sein (war aber seeeehr süß).
Auch hier war die Stimmung super. So viel habe ich auf einer Tour lange nicht gelacht.
Die Sonne schaut zum Abschluss auch noch mal durch die Wolken. Petra und ich brechen gegen 16:00 Uhr auf, wir wollen nach Hause.
Wir verabschieden uns von den anderen. Die geniessen die Wärme noch etwas, ordern noch ein Eis nach und winken uns nach.
Fazit
Wieder einmal eine sehr schöne Tour. Kurz, aber trotzdem schön. Das Gemeinsame war hier das Wesentliche. Wir haben es alle
sehr genossen. Das Wetter hat mitgespielt. Ich habe, obwohl ich Tourguide war, viel von der Landschaft gesehen und gespürt. Die frühsommerlichen
Felder und Wälder, das frische Grün überall, leuchtende Rapsfelder, bunte Gärten, überall duftende Fliederhecken - da
muss man nicht schnell fahren, da reicht es, auch mal gemütlich durch die nahe Gegend zu streifen.
Trotzdem fand ich es schade, dass die Familien den Weg nach Oldau nicht gefunden haben. Es gibt sicher triftige Gründe dafür.
Ich bin halt nur enttäuscht und werde wie oben schon gesagt, mich in dieser Richtung nicht mehr engagieren.
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